Ein Bündnis aus Umwelt- und Naturschutzorganisationen in Nordrhein-Westfalen – namentlich der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), die Landesgemeinschaft Naturschutz und Umwelt (LNU) und der Naturschutzbund Deutschland (NABU) – haben unter dem Motto „Insekten retten – Artenschwund stoppen“ eine Volksinitiative für den Erhalt der Artenvielfalt gestartet. Die Grünen im Ennepe-Ruhr-Kreis, so auch die Wittener Grünen, rufen die Bürgerinnen und Bürger dazu auf, sich mit ihrer Unterschrift für den Artenschutz einzusetzen.
Wer für die Volksinitiative unterschreiben will, kann dies im Grünen Büro in Witten (Bergerstraße 38, 58452 Witten) zu den Öffnungszeiten sowie an den Grünen Infoständen zur Kommunalwahl machen. Selbstverständlich werden dabei auf alle Hygieneregeln in Hinblick auf eine Eindämmung des Coronavirus geachtet.
Zur Volksinitiative Artenvielfalt erklärt Verena Schäffer, Landtagsabgeordnete aus Witten und parlamentarische Geschäftsführerin der Grünen Landtagsfraktion: „Wir unterstützen den Kampf der Umwelt- und Naturschutzverbände für den Erhalt der zahlreichen bedrohten Arten, wie Wildbienen, Kiebitz und Feldhase. Die Landesregierung muss endlich handeln, aber über Lippenbekenntnisse hinaus ist die schwarz-gelbe Landesregierung untätig in Sachen Artenschutz. Schlimmer noch: Wenn es konkret wird – wie etwa beim Landesentwicklungsplan – verschlimmert diese Landesregierung sogar die Situation und entscheidet sich konkret gegen den Natur- und Artenschutz. Jede Unterschrift für die Volksinitiative baut daher auch dringend notwendigen Druck auf die Landesregierung auf.“
Karen Haltauferheide, Sprecher*in des Kreisverbandes Ennepe-Ruhr von Bündnis 90/Die Grünen ergänzt: „Die Forderungen der Volksinitiative nach einem Stopp des Flächenfraßes oder einer Ausweitung des ökologischen Landbaus sind auch für den Ennepe-Ruhr-Kreis wichtig. Deshalb wollen wir in der nächsten Wahlperiode erreichen, dass neue Natur- und Landschaftsschutzgebiete im Kreisgebiet ausgewiesen werden. In kreiseigenen Wäldern wollen wir standorttypische Waldlebensräume erhalten und im Dialog mit den Waldeigentümern mindestens zehn Prozent der Waldfläche im Kreis als ‚Urwälder von morgen‘ dauerhaft der natürlich Entwicklung überlassen.“
Ihr Co-sprecher Nils Kriegeskorte erläutert: „Wir haben die Erde von unseren Kindern nur geborgt, lautet ein Grüner Leitspruch. Der Erhalt der Artenvielfalt ist für uns Grüne auch eine Frage der Generationengerechtigkeit und gerade auf kommunaler Ebene kann hier viel erreicht werden. Wir Grüne in Witten fordern für die Kommunalwahl daher unter anderem die Bepflanzung städtischer Flächen und Bushaltestellendächer, Brachflächen und Dächern mit insektenfreundlichen Blumenbeeten. Zudem wollen wir neue Blumenwiesen und Blühstreifen sowie neue Biotopverbundflächen errichten.“
Die Volksinitiative ist erfolgreich, wenn mindestens 0,5 Prozent der Stimmberechtigten ab 18 Jahren im Land Nordrhein-Westfalen unterschreiben. D.h. es sind etwa 66.000 Stimmen notwendig. Nach Abgabe der Stimmen entscheidet der Landtag innerhalb von drei Monaten, ob die gesetzlichen Voraussetzungen erfüllt sind und muss sich dann mit dem Inhalt befassen.
Mehr Informationen zur Volksinitiative unter: https://artenvielfalt-nrw.de/