Die GRÜNEN im Ennepe-Ruhr-Kreis sind entsetzt über die Art und Weise, wie Oliver Flüshöh seine Landratskandidatur in der Presse ankündigt. Das Geschlechterverständnis, das aus diesem Artikel spricht, ist nicht hinnehmbar.
Dazu erklärt Kreisverbandssprecherin Karen Haltaufderheide:
„Die heutige Ankündigung der Landratskandidatur von Oliver Flüshöh entlarvt das Politikverständnis von CDU und FDP: Da sind auf dem Foto drei Männer abgebildet, die sich erwartungsfroh auf die Schulter klopfen. Keine Frau ist beteiligt. Das fällt aus Frauensicht auf, muss aber nicht schlimm sein. Doch wer den Artikel und den dazu gehörigen Kommentar – des vierten Mannes – liest, dem wird endgültig klar, wie das politische System der Wertschätzung hier läuft. Schlimmer noch als gar nicht vorzukommen ist, dass Frauen in diesem System nur als Lückenbüsserinnen benutzt werden. Tatsächlich wird zu den vergangenen Wahlen von Alibi-Kandidaten – männliche Form – berichtet. Diese Alibi-Kandidaten waren Frauen, die ohne Aussicht auf Erfolg in die Kandidatur geschickt wurden, weil der aussichtsreiche Mann noch nicht so weit war. Und es hat den Frauen nichts ausgemacht, zu verlieren. So ist die Erzählung. Das ist eine herabwürdigende Darstellung für die eigenen Frauen, die sich mit viel Engagement als Kandidatinnen für ihre Partei eingesetzt haben. Frau Fischer und Frau Bolle haben eine solche Darstellung nicht verdient. Das zeigt außerdem, dass man offenbar Frauen nur dann als Kandidatinnen auswählt, wenn der Kampf aussichtslos erscheint und man trotzdem ein Gesicht vorzeigen muss, als Alibi-Kandidatin eben. Offenbar sind den beteiligten Herren Zweifel an ihrer Sicht der Dinge fremd, wenn sie das System sogar offen so benennen.
In einem Punkt allerdings haben sie Recht: Die Zeit der Alibi-Frauen ist vorbei! Wähler*innen, politisch aktive Frauen und auch Männer, die ein zeitgemäßes Verständnis von Geschlechtergerechtigkeit haben, sollten sich so einen Politik-Stil nicht gefallen lassen.“