Die Vorsitzenden der Grünen Ratsfraktionen, der Kreistagsfraktion sowie der Kreisvorstand haben sich zu einem Austausch über die aktuelle politische Lage im Ennepe-Ruhr-Kreis und zahlreiche inhaltliche Themen getroffen.
Im Mittelpunkt stand dabei vor allem die Diskussion über die Schullandschaft in den Städten. Neben aktuellen Herausforderungen wie die immer noch lückenhafte Versorgung mit Plätzen im offenen Ganztag wurde auch die Situation in den einzelnen Kommunen thematisiert.
„Dabei wurde deutlich, dass leider in den allermeisten Stadtverwaltungen immer noch ein rückwärtsgewandtes Kirchturmdenken herrscht“, so Paul Höller, Vorsitzender der Kreistags-fraktion. „Bereits vor einigen Jahren ist eine Initiative des Kreises am Widerstand einiger Städte gescheitert, eine gemeinsame Schulentwicklungsplanung anzustoßen. Dabei kann keine Stadt mehr alle Schulformen vorhalten. Alle Städte müssen auf ein verändertes Schulwahl-verhalten der Eltern reagieren.“
Die Planung eines neuen Gymnasiums in Sprockhövel, die Beschulung von Kindern in Nach-barstädten ohne entsprechende Kostenerstattung oder die Benachteiligung von Schulen, die nicht zum Abitur führen, betrachten die Grünen äußerst kritisch.
„Wir appellieren an alle Kommunen, sich an einen Tisch zu setzen und über ihre Grenzen hinaus gemeinsam eine Schulstruktur im Kreis zu entwickeln, die den Herausforderungen der nächsten Jahrzehnte gewachsen ist“, bekräftigt Karen Haltaufderheide, Vorsitzende des Grü-nen Kreisverbandes. Dazu werden die Grünen auf allen Ebenen in den nächsten Wochen das Gespräch mit den Verantwortlichen suchen. „Sollten die Städte den Kreis bitten, eine solche Entwicklung zu moderieren, kann ich mir nicht vorstellen, dass er sich dem verschließt“, er-gänzt Paul Höller.