Belastungsprobe für den Rettungsdienst – Zumutung für Menschen in Notsituationen
CDU und Bündnis 90/Grüne fordern schnelle Reform auf Bundesebene
Der Rettungsdienst im Ennepe-Ruhr-Kreis steht vor einer finanziellen und strukturellen Belastungsprobe. Die Krankenkassen haben angekündigt, künftig nur noch pauschale Festbeträge und nicht mehr die vollständigen Kosten für Rettungseinsätze zu übernehmen. Insbesondere wollen die Krankenkassen nicht länger für sog. Leerfahrten aufkommen, also für Einsätze die nicht mit dem Transport einer Patientin oder eines Patienten in ein Krankhaus enden, weil z. B. der Patient oder die Patientin den Transport verweigert.
Gravierende wirtschaftliche Folgen
Für den Ennepe-Ruhr-Kreis als Träger des Rettungsdienstes, der ohnehin mit stetig steigenden Ausgaben für den Rettungsdienst zu kämpfen hat und dessen Haushalt unter starkem Druck steht, hätte das zunächst gravierende wirtschaftliche Folgen. Würden die Kassen ihre Ankündigung umsetzen, drohten dem Kreis jährliche Einnahmeausfälle in Millionenhöhe, die nicht mehr durch die gesetzliche Krankenversicherung gedeckt wären
„Der Rückzug der Krankenkassen würde weitreichende Auswirkungen auf die kommunale Daseinsvorsorge und insbesondere für das Sicherheitsempfinden der Menschen im Kreis haben, „warnt Sebastian Arlt, gemeinsamer Landratskandidat von CDU und Bündnis 90/Die Grünen.
Städten droht zusätzliche Belastung
Ulrich Oberste-Padtberg, Fraktionsvorsitzender der CDU im Kreistag des Ennepe-Ruhr-Kreises, warnt: „Wenn die Krankenkassen mit Verweis auf stark gestiegene Kosten ihre Haltung und Praxis unerwartet ändern, dann geht das voll auf Kosten der Kreisfinanzen und droht die von Städten aufzubringende Kreisumlage zusätzlich drastisch zu belasten. Und dies zu einem denkbar ungünstigen Zeitpunkt von beispielloser Finanzknappheit.“
Vertrauen in Rettungsdienst gefährdet
Die drohenden negativen Auswirkungen auf die Menschen im Kreis hebt Karen Haltaufderheide-Uebelgünn, Fraktionsvorsitzende Bündnis 90/Die Grüne im Kreistag, hervor: „Ich sehe das Vertrauen der Menschen in eine verlässliche Notfallversorgung als extrem gefährdet an. Wenn Bürgerinnen und Bürger aus Angst vor Folgekosten zögern, den Rettungsdienst zu rufen und so womöglich schwerste gesundheitliche Folgen in Kauf nehmen, gerät ein zentrales Versprechen unseres Gesundheitswesens drastisch ins Wanken.“ Sollten die Krankenkassen nämlich nicht mehr im bisherigen Umfang die Kosten eines Einsatzes übernehmen, wäre der Kreis u. U. rechtlich gezwungen, den offenen Betrag in der Folge durch Gebührenbescheid direkt bei Patientinnen bzw. Patienten einzuziehen.
Unklarer gesetzlicher Rahmen
Hintergrund dieser Zuspitzung ist ein – jedenfalls nach Auffassung der Krankenkassen – unklarer gesetzlicher Rahmen auf Bundesebene. Die Krankenkassen sind durch eine neue Lesart des Gesetzes zu der Meinung gelangt, entgegen der jahrelangen Praxis, nicht mehr in vollem Umfang für den Aufwand der Rettungsdienste aufkommen zu müssen.
Reform dringend notwendig
„Eine Reform des Rettungsdienstes, die unter anderem die Arbeit der Leitstellen, den Einsatz von Telenotärzten, Gemeindenotfallsanitätern und die Behandlung am Einsatzort ohne Kliniktransport rechtlich wie wirtschaftlich auf sichere Beine stellt, ist dringend notwendig“, unterstreicht Sebastian Arlt. Vorerst war eine solche Reform an der auf Februar 2025 vorgezogenen Bundestagswahl gescheitert.
Expertinnen und Experten fordern seit Jahren einhellig und eindringlich eine solche Reform. Die belastenden Folgen der Verzögerung sind nun an der Basis angekommen. Dort, wo Verantwortliche im Rettungsdienst täglich ihr Bestes geben, um das Vertrauen der Bevölkerung in die Funktionsfähigkeit unseres Gesundheitssystems aufrecht zu erhalten. Bleibt zu hoffen, dass die neue Bundesregierung ihre Verantwortung gleichermaßen beherzt und konsequent in die Tat umsetzt.
Gemeinsamer Antrag: Nachtfahrverbot für Mähroboter
Bündnis 90/Die Grünen und die CDU im Ennepe-Ruhr-Kreis brachten einen gemeinsamen Antrag für ein Nachtfahrverbot für Mähroboter ein. Der Antrag zielt darauf ab, die heimische Tierwelt insbesondere während ihrer nächtlichen Aktivitätsphase zu schützen. Umfassende Sensibilisierungsmaßnahmen für die Bevölkerung sollen die Maßnahme abrunden.
Mähgeräte gefährden nachtaktive Kleintiere
Zahlreiche wissenschaftliche Studien haben in den vergangenen Jahren die erheblichen Verletzungsrisiken dokumentiert, die von nächtlich operierenden automatisierten Mähgeräten für Igel, Amphibien und andere Kleintiere ausgehen. Der nun vorgelegte Antrag adressiert diese Problematik durch eine zeitliche Einschränkung des Mähroboterbetriebs während Dunkelheit und Dämmerung.
Kein Verbot sondern zeitliche Einschränkung
Thomas Schmitz, Kreistagsmitglied von Bündnis 90/Die Grünen, erläutert: „Mir ist wichtig zu sagen, dass es kein Mähroboter-Verbot ist, sondern dass nur ein Fahrverbot in der Dunkelheit als Einschränkung vorgesehen ist. Es gibt ja schon eine Vielzahl von Ergebnissen aus Studien, die konkret belegen, dass Igel und andere Kleintiere sehr malträtiert werden durch Mähroboter und andere Gartengeräte.“
Verwaltung prüft Rechtslage
Die Kreisverwaltung wurde beauftragt, die rechtlichen Rahmenbedingungen für einen entsprechende Allgemeinverfügung zu prüfen. Parallel dazu ist eine strukturierte Informationskampagne vorgesehen, um die Bürger*innen des Ennepe-Ruhr-Kreises für die Thematik zu sensibilisieren und zur freiwilligen Einhaltung des Nachtfahrverbots zu motivieren.
„Wir sind sehr froh, dass die Verwaltung jetzt einen eigenen Vorschlag macht und die rechtliche Situation prüft, ob ein solcher Erlass für den Ennepe-Ruhr-Kreis auf den Weg gebracht werden kann“, führt Schmitz weiter aus.
Fraktionsübergreifender Fokus auf Artenschutz
Die Zusammenarbeit mit der CDU in dieser Frage wird von den Grünen als positives Signal für den Umwelt- und Artenschutz gewertet. Thomas Schmitz: „Wir freuen uns, dass die CDU da mitgeht. Es ist ein kleiner, weiterer Schritt in Richtung Umweltschutz und Biodiversitätserhalt.“
Der Antrag reiht sich ein in eine wachsende Zahl kommunaler Initiativen, die versuchen, moderne Technologien mit den Anforderungen des Artenschutzes in Einklang zu bringen.
Willkommen, Igel!
Der Flyer „Willkommen, Igel!“ des Ennepe-Ruhr-Kreises informiert darüber, wie Gärten igelfreundlich gestaltet werden können.
Zum Download des Flyers: https://api.cross-7.de/public/files/f4374176-4526-4f1c-9a41-872c20c2febb
Gemeinsamer Landratskandidat von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und CDU
Auf einer Pressekonferenz im Schulhaus Hotel in Schwelm präsentierten am 14. März 2025 die Spitzen von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und CDU den parteilosen Kreisdirektor Sebastian Arlt als ihren gemeinsamen Vorschlag für die Landratskandidatur im Ennepe-Ruhr-Kreis.
Einstimmige Entscheidung
Zuvor hatten sich die jeweiligen Parteigremien einstimmig für den Vorschlag ausgesprochen. Die formale Nominierung erfolgt am 5. April 2025 in getrennten Aufstellungsversammlungen der beiden Parteien.
„Ich bedanke mich und fühle mich geehrt. Für mich ist das gute Miteinander von Kreis, Städten und allen Bürgerinnen und Bürgern Grundlage für mein Handeln“, so Sebastian Arlt.
Sebastian Arlt ist Verwaltungsfachmann und Macher

Sebastian Arlt 14.03.2025, © Valerian Tschopik
„Wir haben Sebastian Arlt in den vergangenen zwei Jahren als hervorragenden Verwaltungsfachmann und Macher schätzen gelernt. Seine Fähigkeiten, Menschen zusammenzubringen, zeigen im Verhältnis zu den Städten bereits Wirkung“, erklärt Karen Haltaufderheide-Uebelgünn für BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN.
Ulrich Oberste-Padtberg fügt für die CDU Ennepe-Ruhr hinzu: „Wir haben darüber hinaus eine Zusammenarbeit der beiden Parteien im Kreistag vereinbart, um die Arbeit unseres Landrats zu unterstützen.“
„Wir freuen uns auf die neue Wahlperiode und die Möglichkeiten, den Ennepe-Ruhr-Kreis zu gestalten“, so Ulrike Brauksiepe, CDU, und Nils Kriegeskorte, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, abschließend.
Olaf Schade kandidiert nicht erneut als Landrat. Diese Entscheidung haben wir mit großem Bedauern zur Kenntnis nehmen müssen.
Vieles gemeinsam auf den Weg gebracht
„Wir respektieren seine Entscheidung“, so Karen Haltaufderheide-Uebelgünn, Fraktionsvorsitzende der grünen Kreistagsfraktion, „und bedanken uns ausdrücklich für die langjährige gute und vertrauensvolle Zusammenarbeit. Dank seines Einsatzes haben wir gemeinsam vieles auf den Weg gebracht und auch die Herausforderungen der letzten Legislaturperiode meistern können. Bis zur Kommunalwahl im Herbst 2025 freuen wir uns auf die weitere engagierte Zusammenarbeit“.
GRÜNE wünschen Olaf Schade alles Gute
Auch Kirsten Deggim, Vorsitzende des Kreisverbands von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Ennepe-Ruhr-Kreis bedauert die Entscheidung Olaf Schades. „Mein Dank gilt seinem Einsatz im Sinne der rot-grünen Zusammenarbeit. Wir wünschen ihm einen erfolgreichen Abschluss der Wahlperiode und für seine persönliche Zukunft alles Gute.“
Sehr geehrter Herr Landrat,
die Fraktionen von SPD und BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Kreistag des Ennepe-Ruhr-Kreises bitten Sie, den nachfolgenden Antrag den zuständigen Fachausschüssen zur Beratung und dem Kreistag zum Beschluss vorzulegen: (mehr …)