Ab dem kommenden Wintersemester wird an der Universität Witten/Herdecke der neue Studiengang „Community Health Nursing“ angeboten (die WAZ berichtete). Dieser in Deutschland bisher einmalige pflegewissenschaftliche Master gilt als Pionierprojekt und hat nun auch die Bundesgrünen nach Witten geführt.
Die stellvertretende Bundesvorsitzende und frauenpolitische Sprecherin von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, Ricarda Lang, war am gestrigen Donnerstag (06.08.2020) an der Uni Witten zu Gast und hat sich gemeinsam mit interessierten Grünen aus Witten und dem Ennepe-Ruhr-Kreis über den Studiengang informiert. Er soll ab dem kommenden Semester speziell qualifizierte Pflegefachpersonen – sogenannte Community Health Nurses – ausbilden, die künftig erste Ansprechpartner*innen bei Fragen rund um Gesundheit und Krankheit sein werden. Sie sollen in Städten und ländlichen Regionen die primäre Gesundheitsversorgung unterstützen. Community Health Nursing ist in Ländern wie Kanada oder Finnland bereits seit langem etabliert. In Deutschland gibt es bisher keine ausgebildeten Community Health Nurses. Um diese Versorgungslücke zu schließen, wurde das hier beschriebene Pilotprojekt in Witten gestartet.
Der Besuch ist Teil einer Sommertour zum Thema Pflege und Gesundheit unter dem Motto #whocares – also: wer kümmert sich eigentlich um die, die sich kümmern? Ziel ist es auf bessere Arbeitsbedingungen in der Pflege hinzuwirken und nach nötigen Veränderungen im Gesundheitssystem als essentiellen Teil einer krisenfesten Zukunft zu suchen. Diese sollen im Herbst im neuen grünen Grundsatzprogramm verankert werden. Ricarda Lang besucht im Zuge dieser Tour Gesundheits- und Pflegeeinrichtungen in ganz Deutschland, die die Herausforderungen im Gesundheitssystem direkt zu spüren bekommen, aber vor Ort auch schon Lösungen erarbeiten – so auch an der Universität Witten/Herdecke.
Ricarda Lang erklärt zu ihrem Besuch: „Wir stehen in Deutschland im Bereich der Pflege aufgrund des demografischen Wandels vor großen Herausforderungen. Unser Bild von der Pflege muss sich grundsätzlich verändern, das gilt nicht nur im Hinblick auf eine Verbesserung der Arbeitsbedingungen der Pflegenden. Andere Länder in Europa sind schon sehr viel weiter, denken Pflege ganzheitlich und verbinden z.B. ambulante und stationäre Pflege miteinander. Mittelfristig sollten wir in ganzheitlichen Versorgungsnetzwerken denken, die Menschen von der Geburt bis zum Tod begleiten. Die neuen Community Health Nurses werden in diesem Studiengang optimal darauf vorbereitet. Aus diesem Pionierprojekt an der Uni Witten/Herdecke können wir auch für den Rest der Bundesrepublik viel lernen.“
Die Spitzenkandidaten der Grünen im Ennepe-Ruhr-Kreis, Karen Haltaufderheide, ergänzt: „Wir sind froh und stolz mit der Universität Witten/Herdecke eine Uni im Ennepe-Ruhr-Kreis zu haben, die auch im wichtigen Bereich der Pflegewissenschaften an vorderster Front von Forschung und Lehre agiert. Mit Absolvent*innen des neuen Studiengangs Community Health Nursing könnten zukünftig auch im Ennepe-Ruhr-Kreis wichtige Positionen in der öffentlichen Gesundheitssorge und im Quartiersmanagement hervorragend besetzt werden.“
Ein Bündnis aus Umwelt- und Naturschutzorganisationen in Nordrhein-Westfalen – namentlich der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), die Landesgemeinschaft Naturschutz und Umwelt (LNU) und der Naturschutzbund Deutschland (NABU) – haben unter dem Motto „Insekten retten – Artenschwund stoppen“ eine Volksinitiative für den Erhalt der Artenvielfalt gestartet. Die Grünen im Ennepe-Ruhr-Kreis, so auch die Wittener Grünen, rufen die Bürgerinnen und Bürger dazu auf, sich mit ihrer Unterschrift für den Artenschutz einzusetzen.
Wer für die Volksinitiative unterschreiben will, kann dies im Grünen Büro in Witten (Bergerstraße 38, 58452 Witten) zu den Öffnungszeiten sowie an den Grünen Infoständen zur Kommunalwahl machen. Selbstverständlich werden dabei auf alle Hygieneregeln in Hinblick auf eine Eindämmung des Coronavirus geachtet.
Zur Volksinitiative Artenvielfalt erklärt Verena Schäffer, Landtagsabgeordnete aus Witten und parlamentarische Geschäftsführerin der Grünen Landtagsfraktion: „Wir unterstützen den Kampf der Umwelt- und Naturschutzverbände für den Erhalt der zahlreichen bedrohten Arten, wie Wildbienen, Kiebitz und Feldhase. Die Landesregierung muss endlich handeln, aber über Lippenbekenntnisse hinaus ist die schwarz-gelbe Landesregierung untätig in Sachen Artenschutz. Schlimmer noch: Wenn es konkret wird – wie etwa beim Landesentwicklungsplan – verschlimmert diese Landesregierung sogar die Situation und entscheidet sich konkret gegen den Natur- und Artenschutz. Jede Unterschrift für die Volksinitiative baut daher auch dringend notwendigen Druck auf die Landesregierung auf.“
Karen Haltauferheide, Sprecher*in des Kreisverbandes Ennepe-Ruhr von Bündnis 90/Die Grünen ergänzt: „Die Forderungen der Volksinitiative nach einem Stopp des Flächenfraßes oder einer Ausweitung des ökologischen Landbaus sind auch für den Ennepe-Ruhr-Kreis wichtig. Deshalb wollen wir in der nächsten Wahlperiode erreichen, dass neue Natur- und Landschaftsschutzgebiete im Kreisgebiet ausgewiesen werden. In kreiseigenen Wäldern wollen wir standorttypische Waldlebensräume erhalten und im Dialog mit den Waldeigentümern mindestens zehn Prozent der Waldfläche im Kreis als ‚Urwälder von morgen‘ dauerhaft der natürlich Entwicklung überlassen.“
Ihr Co-sprecher Nils Kriegeskorte erläutert: „Wir haben die Erde von unseren Kindern nur geborgt, lautet ein Grüner Leitspruch. Der Erhalt der Artenvielfalt ist für uns Grüne auch eine Frage der Generationengerechtigkeit und gerade auf kommunaler Ebene kann hier viel erreicht werden. Wir Grüne in Witten fordern für die Kommunalwahl daher unter anderem die Bepflanzung städtischer Flächen und Bushaltestellendächer, Brachflächen und Dächern mit insektenfreundlichen Blumenbeeten. Zudem wollen wir neue Blumenwiesen und Blühstreifen sowie neue Biotopverbundflächen errichten.“
Die Volksinitiative ist erfolgreich, wenn mindestens 0,5 Prozent der Stimmberechtigten ab 18 Jahren im Land Nordrhein-Westfalen unterschreiben. D.h. es sind etwa 66.000 Stimmen notwendig. Nach Abgabe der Stimmen entscheidet der Landtag innerhalb von drei Monaten, ob die gesetzlichen Voraussetzungen erfüllt sind und muss sich dann mit dem Inhalt befassen.
Mehr Informationen zur Volksinitiative unter: https://artenvielfalt-nrw.de/
Die GRÜNEN im Ennepe-Ruhr-Kreis haben ihre Kandidat*innen für den Kreistag gewählt. Angeführt wird die Liste von dem Spitzenduo Karen Haltaufderheide und Paul Frederik Höller.
Pfingstsamstag und Corona konnten GRÜNE Mitglieder im Ennepe-Ruhr-Kreis nicht abhalten, unter Beachtung der Hygienemaßnahmen zahlreich zur Aufstellungsversammlung für die Kreistagskandidat*innen im Haus Ennepetal zu erscheinen. Der Kreisverband zeigt sich zufrieden mit einer quotierten Liste, bei der alle Orte vertreten sind.
Dazu erklärt Kreisverbandssprecher Nils Kriegeskorte:
„Wir freuen uns über die Wahl eines kompetenten und engagierten Teams, in dem alle Orte und natürlich Frauen in gleicher Zahl wie Männervertreten sind. Die Fachgebiete unserer Kandidat*innen decken ein breites Themenspektrum ab – von Arbeitsmarkt und Bauen über Gesundheit, Mobilität, Naturschutz und Soziales bis zur Wirtschaft. Gemeinsam mit unseren Kandidat*innen werden wir trotz Corona einen Wahlkampf nah an den Bürgerinnen und Bürgern führen, um von den Stärken GRÜNER Zukunftskonzepte für den Ennepe-Ruhr-Kreis zu überzeugen.“
Spitzenkandidatin Karen Haltaufderheide ergänzt: „Ich bin dankbar, gemeinsam mit Paul Höller das GRÜNE Kandidat*innen-Team anzuführen. Wir wollen in der nächsten Wahlperiode den Ennepe-Ruhr-Kreis nachhaltiger, sozialer und digitaler machen. Klimakrise und Artensterben sind mit Corona nicht verschwunden, wohl aber sind andere Chancen und Risiken zusätzlich deutlich geworden. Die unter Corona gelebte Nachbarschaftshilfe etwa kann durch strukturelle Unterstützung in Quartierskonzepten dauerhaft gefestigt werden. Die Notwendigkeit digitaler Versorgung – vom flächendeckenden Breitband bis zum Endgerät für digitale Unterrichtsformen – ist offensichtlich.“
Die GRÜNEN Ennepe-Ruhr mahnen, angesichts der Corona-Krise den Unterstützungsbedarf im Sozialbereich ins Auge zu fassen. Gerade Menschen mit niedrigem Einkommen oder Unterstützungsbedarf leiden besonders unter der Krise.
Dazu erklärt Kreisverbandssprecherin Karen Haltaufderheide:
Zunächst einmal danken wir allen Beschäftigten im medizinischen und auch im sozialen Bereich, die ihre Arbeit im Moment unter besonders schwierigen Umständen tun. Ohne sie und ihren unermüdlichen Einsatz funktioniert unser Zusammenleben nicht. Dies muss sich zukünftig auch endlich in der Bezahlung wiederspiegeln.
In den Diskussionen um finanzielle Hilfen und Sonderregelungen muss auch der soziale Bereich berücksichtigt werden. Viele Menschen dort sind prekär beschäftigt. So werden etwa die Integrationshelfer*innen in Schulen nur für geleistete Stunden bezahlt. Da die Schulen geschlossen sind, muss es für sie einen Verdienstausfall geben. Gleichzeitig sind die Hilfen für solche Menschen, die auf öffentliche Unterstützung angewiesen sind, extrem gefährdet. Menschen mit Behinderung gehören häufig zur Risikogruppe. Wer versorgt diejenigen, die in der eigenen Wohnung leben, wenn die Betreuer*innen im Betreuten Wohnen ausfallen, wie werden die Kontakte zu Betreuten sicher durchgeführt, wie erhalten sie ohne Ansteckungsgefahr ihr Geld?
Die Schließungen der Tafeln, wo sich Menschen mit Niedrigsteinkommen bisher mit Lebensmitteln versorgen konnten, ist für den Infektionsschutz erforderlich. Für die Betroffenen ist sie eine Katastrophe, zumal in den Supermärkten häufig die preiswertesten Sorten der Lebensmittel ausverkauft sind.
Es ist staatliche Unterstützung, aber wohl auch Aufmerksamkeit und ehrenamtliche Hilfe gefordert. Es gibt viele Menschen, die sich zur Unterstützung bereitfinden und sich in Gruppen zusammenschließen. Auch ihnen gilt unser Respekt und Dank. Wir fordern, neben den Älteren auch an jene zu denken, deren übliche Unterstützung jetzt gefährdet ist.“
macht krank und stört die Erholung
Zu Beginn des Frühjahrs sorgen sich DIE GRÜNEN im Ennepe-Ruhr-Kreis um ein Ansteigen des Lärms durch Autos und Motorräder. Jetzt sollen Maßnahmen gegen gesundheitsschädlichen Lärm ergriffen werden.
Dazu erklärt Kreisverbandssprecherin Karen Haltaufderheide:
„Spätestens ab April ist auf den kurvenreichen ländlichen Strecken im Ennepe-Ruhr-Kreis wieder vermehrt mit Ausflugsverkehr von Autos und Motorrädern zu rechnen. Das ist – wenn auch klimaschädlich – nachvollziehbar angesichts der malerischen Täler und Hügel in unserem Kreis. Wenn dies jedoch mit ohrenbetäubendem Lärm verbunden ist, wird das Idyll für die Anwohner*innen erst Recht zur Hölle. Deshalb stellen wir uns hinter die Forderungen von Initiativen, die mutwilligen und krankmachenden Verkehrslärm vermeiden wollen. Wir unterstützen die Vorschläge der Initiative „Zu laut – Bürger gegen Lärm im Ennepe-Ruhr-Kreis“. Mit dem Bündnis „Silent Rider“existiert ein bundesweiter Zusammenschluss von Kommunen, die mutwilligem Verkehrslärm entgegentreten. Darüber hinaus geht es um Information, Dialog und Sensibilisierung zu vermeidbarem Lärm. Denn eines ist klar: Nicht alle Motorradfahrer*innen sind Lärmrowdys. Unser Kreis muss lebenswert bleiben für alle.“
Die GRÜNEN im Ennepe-Ruhr-Kreis reagieren entsetzt auf die Ministerpräsidentenwahl in Thüringen. „Dass CDU und FDP gemeinsam mit der AfD einen Ministerpräsidenten wählen, ist für die die Zukunft unserer Republik und unserer gesellschaftlichen Errungenschaften ein Drama“, so Karen Haltaufderheide, Vorsitzende des Kreisverbandes der GRÜNEN im Ennepe-Ruhr-Kreis. „Bisher konnten wir davon ausgehen, dass alle demokratischen Parteien gegen Rechtsextremismus und Neonazis zusammenstehen. Dieser Konsens ist von CDU und FDP jetzt offensichtlich aufgekündigt worden. Wer sich vom Faschischten Björn Höcke wählen lässt, dem fehlt es an Anstand, Courage. So werden Rassismus, Frauenfeindlichkeit, Antisemitmismus und Gewaltbereitschaft salonfähig gemacht“. Nils Kriegseskorte, Co-Vorsitzender der GRÜNEN, ergänzt: „Wer bisher noch geglaubt hat, dass die FDP eine liberale und freiheitliche Partei ist, der wird jetzt ganz klar eines Besseren belehrt. Wir GRÜNE erwarten von CDU und FDP im Ennepe-Ruhr-Kreis und insbesondere vom schwarz-gelben Landratskandidaten Oliver Flüshöh eine ganz klare Distanzierung von den Vorgängen in Thüringen. So etwas darf sich nicht wiederholen!“