Urananreicherungsanlage Gronau endlich stilllegen!

Seit Ende Mai 2019 exportiert die Firma Urenco Deutschland GmbH abgereichertes Uranhexafluorid von der Urananreicherungsanlage Gronau nach Russland. Der Atommüll – getarnt als Wertstofflieferung – wird dabei auch durch den Ennepe-Ruhr-Kreis(Schwelm und Gevelsberg) transportiert. Dazu erklärt Marcel Gießwein Fraktionsvorsitzender im Rat der Stadt Schwelm:

„Der Transport von Atommüll mitten durch Schwelm und Gevelsberg geschieht nicht aufgrund technischer Notwendigkeiten, sondern resultiert einzig aus betriebswirtschaftlichen Erwägungen.  Die Atomwirtschaft zeigt erneut, dass sie nicht in der Lage ist, die notwendigen hohen Standards an Verantwortungsbewusstsein zu erfüllen, die im Umgang mit dieser Technologie existenziell sind. Wir als Grüne im Ennepe-Ruhr-Kreis fordern die Landes- und Bundesregierung auf, die Urananreicherungsanlage Gronau endlich zu schließen. Der Weiterbetrieb ist mit dem beschlossenen Atomausstieg unvereinbar.

Davon unabhängig fordern wir die Betreiberfirma der Urananreicherungsanlage Gronau Urenco Deutschland GmbH auf, die Exporte von abgereichertem Uranhexafluorid von Gronau nach Russland umgehend zu stoppen. Anders als von Urenco behauptet, handelt es bei den Lieferungen faktisch um den Export von Atommüll. Bis zu 90 Prozent des Materials verbleiben als Abfall in Russland und lagern dort in Metallfässern unter freiem Himmel.“

„Urenco umgeht mit diesem Export eine teurere Zwischen- und Endlagerung in Deutschland und gefährdet stattdessen Menschen und Umwelt hier und in Russland. Schon zwischen 1996 und 2009 wurden 27.300 Tonnen des abgereicherten Uranhexafluorids nach Russland exportiert. Nach großer öffentlicher Kritik stellte Urenco diese Exporte im Jahr 2009 ein. Umso befremdlicher ist es, dass Urenco diese Exporte wieder aufgenommen hat“, empört sich Karen Haltaufderheide, Sprecherin der Grünen im Ennepe-Ruhr-Kreis. „Wir GRÜNE unterstützen daher den friedlichen zivilgesellschaftlichen Protest gegen die Transporte.“