Expert*innen diskutierten im Ev. Krankenhaus Witten über die geplante Zusammenlegung der bisherigen drei Ausbildungsberufe

Die Bundesregierung plant, zum Herbst 2016 die Alten-, Kranken- und Kinderkrankenpflege zu einem einheitlichen Pflegeberuf zu verschmelzen. Die Eckpunkte sehen eine generalistische Ausbildung zur Pflegefachkraft vor. Um die Chancen und Risiken der geplanten Reform zu beleuchteten, lud Thomas Schmitz, Sprecher der GRÜNEN Ennepe-Ruhr, Expert*innen zu einer Podiumsdiskussion im Ev. Krankenhaus Witten ein.

Die Diskussionsteilnehmer*innen waren Maria Klein-Schmeink, gesundheitspolitische Sprecherin der Bundestagsfraktion der Grünen, Arif Ünal, Sprecher der grünen Landtagsfraktion für Gesundheits- und Pflegepolitik, Mark Brinkmann, Gesundheits- und Krankenpflegeschule Ev. Krankenhaus Witten, Carsten Drude, Katholische Schule für Gesundheits- und Pflegeberufe Dortmund, Jacek Michalak, St. Elisabeth-Stift Alten- und Pflegeheim Robert Böhle und Martin Ludwigs, Schule für Gesundheitsberufe Vestische Caritas-Kliniken.
Moderiert wurde die Veranstaltung von Thomas Schmitz und Werner Jülke, Sprecher der GRÜNEN Paderborn.

Maria Klein-Schmeink wies in ihrem Einführungsvortrag darauf hin, dass die bisherigen Berufsbilder verloren gehen könnten. „Es macht schon einen Unterschied, ob ich ein Frühchen pflege oder einen alten Menschen mit Demenz“, erklärt sie. „Wo lerne ich das, wenn nicht in der Ausbildung?“ Dass es hierzu keine Aussage im Gesetzentwurf gebe, erfülle sie mit Sorge.

Die Einrichtungen müssten sich darauf einstellen, dass ihnen die „eigenen“ Schüler nicht mehr drei Jahre ständig zur Verfügung stünden, gab Carsten Drude zu bedenken. Er sprach sich dafür aus, auf den Zeugnissen künftig einen Schwerpunkt auszuweisen. „Was die Mediziner geschafft haben, muss auch in der Pflege gelingen“, sagte Mark Brinkmann, Leiter der Gesundheits- und Krankenpflegeschule am Ev. Krankenhaus Witten. So kann sich der Generalist überall bewerben, dort angeleitet werden und Spezialisierung erwerben. Wichtig sei, dass die bisherigen Qualifikationen ihren Stellenwert behalten, betont er. „Das ist eine häufige Frage unserer aktuellen Auszubildenden.“